1.Wie kann man Investmentfallen erkennen?
Unseriöse Versprechen oder einfach anmutenden Geldanlagetipps klingen verlockend. Wenn dann noch ein Instagram Profil voller teurer Reisen, schicker Villen und Designerklamotten gezeigt wird, ist die Verführung groß. Warum nicht ausprobieren, was die Person hinter dem Profil verspricht? Hier in die Falle zu tappen, ist keine Seltenheit, denn Investmentbetrüger profitieren von der Unterschwelligkeit der Plattformen und der finanziellen Unerfahrenheit der Nutzer, auf denen sie agieren.
Die Initiatoren gehen in der Regel nach dem gleichen Schema vor, das von wesentlichen Merkmalen geprägt ist: Persönlicher Nähe, Vertrauen und Glaubwürdigkeit. Dadurch, dass die Betrüger über Social-Media-Plattformen agieren, können sie einerseits ein unrealistisches Bild von ihrer eigenen Person zeichnen, das Reichtum und einem exzessiven, dennoch entspannten Lebensstil vermittelt. Nicht selten handelt es sich bei den Agierenden nicht einmal um die Personen, die auf der Plattform präsentiert werden: Fake-Profile oder berühmte Testimonials vermitteln ein Bild, das mit der Realität nichts zu tun hat. Andererseits haben sie durch das rigorose Posten der Nutzer der Plattform jede Menge an Informationen, auf die sie ihre Betrugsmasche gezielt anpassen können. Durch die Plattform oder Chatgruppen erreichen sie zudem auf einmal eine große Anzahl von Nutzern.
Zu den Warnleuchten, die einen potenziellen Investmentbetrug ankündigen, gehören somit das Versprechen hoher Gewinne mit sehr geringem Risiko in einer kurzen Zeit oder regelmäßigen Intervallen.
Zudem handelt es sich oft um Personen oder Unternehmen, die Offshore agieren – also von Inseln, die für Ermittlungsbehörden rechtlich gesehen schwerer zu erreichen sind. Ein Wechsel von einer Plattform auf einen Messenger Dienst ist auch eine Masche der Betrüger, um Strafverfolgungsbehörden zu umgehen.
Ebenfalls vorsichtig solltest du sein, wenn du auf unbekannten E-Commerce Plattformen Geldtransfers vornehmen sollst oder du nahezu keine bzw. wenig verschriftliche Informationen auf den angeblichen Unternehmensseiten der Betrüger findest.
Exklusive „Insiderdeals“, die nur für dich zur Verfügung stehen oder gar romantische Versprechungen – je näher der Betrüger versucht, dich als Person an sein Produkt zu binden, desto unseriöser ist das Angebot.
Auch die Anwendung dubioser Trading Strategien wie beispielsweise sogenannte Chartsignale – also dem Ableiten Prognosen aus Signalen in aktuellen Kursverläufen – sind dabei meist nicht mehr als heiße Luft und nicht bewiesen.
Ein Klassiker unter den Betrugssystemen ist darüber hinaus ein Geldversprechen in Verbindung mit der Werbung neuer Mitglieder. Solche Schneeballsysteme sind jedoch bloße Lockangebote und in Deutschland illegal. Eine gute Übersicht zu möglichen Investmentfallen findest du außerdem auf der Website der Verbraucherzentrale.
2. Wie kann man Investmentfallen vermeiden?
Gut Ding will Weile haben. Der erste Tipp ist somit, nichts zu überstürzen. Um mit dem Investieren anzufangen, gibt es keinen „Nur jetzt!“-Startmoment, mit dem die Investmentbetrüger oft Druck auf dich als Investierenden aufbauen.
Neben dem Schutz deiner eigenen persönlichen Informationen solltest du stets versuchen, so viele Informationen über den Anbietenden wie möglich zu bekommen. Unternehmen kannst du im Handelsregister nachschlagen oder du suchst nach Rezensionen im Internet. Findest du nichts, zu wenig oder keine positiven Informationen solltest du lieber die Finger davon lassen. Zudem solltest du die Verlässlichkeit der Informationsquellen kritisch beurteilen. Eine Website ist schnell und einfach zusammengestellt und falsche Informationen finden sich im Internet Seite an Seite mit Wahrheiten. Ein guter erster Indikator kann somit auch der Verifikationshaken von Profilen auf Social-Media-Seiten sein, dabei solltest du deine Informationsrecherche aber nicht belassen. Für die InvestScience Kanäle gilt: Auf jeder Plattform ist InvestScience nur ein einziges Mal vertreten und es gibt keine Zweit- oder Drittprofile. Die Social Media Kanäle von InvestScience findest du unter diesen Links:
YouTube: https://www.youtube.com/@investscience
Instagram: https://ww.instagram.com/invest_science
TikTok: https://www.tiktok.com/@investscience
3. Was tun, wenn man Opfer eines Investmentbetrugs geworden ist?
Das Angebot war so verlockend, dass du zuschlagen musstest und du merkst erst im Nachhinein, dass etwas nicht stimmt? Dann gilt es sofort zu handeln.
Melde dich am besten bei der Verbraucherzentrale und melde die handelnde Person. Auch der BaFin solltest du die Täter unter Angabe der genutzten Kontonummer/IBAN weiterleiten.
Wenn du deine Überweisung noch zurückrufen kannst oder dein Kreditunternehmen einen entsprechenden Schutz anbietet, solltest du dies in Anspruch nehmen. Investiere jedoch unter keinen Umständen mehr Geld!
Wenn du nicht sowieso alles schriftlich protokolliert hast – was bei allen Arten von Investitionen dringend zu empfehlen ist – dann fertige Bilder von den Profilen und Chatverläufen an. Dies hilft den Strafverfolgungsbehörden die Täter belangen zu können.
Im nächsten Schritt solltest du zur Polizei und Anzeige erstatten. Zwar kann dir zumeist keine Erfolgsgarantie gegeben werden, dennoch trägst du somit dazu bei, dass die Betrüger nicht noch weiter agieren können, in dem Fall, dass sie gefasst werden.
Es ist auch wichtig, dass du die entsprechenden Personen und Profile bei den Plattformen meldest, auf denen sie agieren. So hilfst du dabei, die Handlungen der Betrüger zu stoppen, damit nicht noch weitere Menschen in die Falle treten.
Schließlich gilt es auf folgendes Sprichwort zu verweisen: „Wenn es zu schön klingt, um wahr zu sein, ist es das wahrscheinlich auch.“ Erfolgreich Investieren ist ein Zusammenspiel von Zeit, Risikoaffinität und Investitionsvolumen. Wer dir etwas anderes erzählen will, ist vermutlich nur auf dein Geld aus.
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