Die Airbnb Betrugsmasche – Eine große Wohnung, eine großartige Lage, ein unglaublicher Preis – was klingt wie ein Traum, kann schnell zu einem Albtraum werden, denn oft existieren die besagten Wohnungen überhaupt nicht und bereits bezahltes Geld gibt es nicht mehr zurück.
Wohnungsbetrug ist keine Seltenheit, denn auf angespannten Wohnungsmärkten machen hochmoderne Wohnungen zu einer niedrigen Miete einen guten Eindruck und sind ein Einfallstor für illegale Machenschaften. Wenn solche Inserate auf bekannten Plattformen wie Airbnb, Immoscout24 oder Immonet veröffentlicht werden, kommen die wenigsten auf die Idee, dass sich dahinter eine Betrugsmasche verbirgt, die auf das schnelle Geld der Wohnungssuchenden aus ist.
Dabei ist die Vorgehensweise der Betrüger zumeist immer dieselbe, doch der seriöse Mantel der Wohnungsplattformen täuscht darüber hinweg. Deshalb gilt immer: Augen auf bei der Wohnungssuche! Vor allem solltet ihr bei folgenden Aussagen auf eine mögliche Airbnb Betrugsmasche stutzig werden:
1 Vermieter wohnt im Ausland und kann die Wohnungsübergabe nicht persönlich durchführen
Die Kontaktaufnahme erfolgt in vielen Betrugsfälle meist per E-Mail und auf Englisch. Der Vermieter gibt an, im Ausland zu wohnen und die Wohnung deshalb nicht persönlich übergeben zu können. In den meisten Fällen soll dies über einen Freund, Bekannten oder über Personal der angegebenen Plattform geschehen.
An sich ist nichts dabei, mehrere Wohnungen in verschiedenen Städten der Welt zu haben. Eine Sommerwohnung in Rom und eine Winterwohnung in München, eine Wohnung, die zum Arbeiten gekauft wurde, es gibt unzählige Gründe warum man als Vermieter nicht die Möglichkeit hat, persönlich an der Wohnungsübergabe teilzunehmen.
Dennoch birgt diese räumliche Distanz zwischen potenziellem Mieter und dem angeblichen Vermieter auch ein gewisses Betrugsrisiko. Ein seriöser Vermieter wird stets dafür sorgen, dass jemand vor Ort ist, der sich um die Wohnungsbesichtigungen kümmern kann – auch in seinem eigenen Interesse. Wenn der angebliche Vermieter anbietet, den Schlüssel zuzuschicken oder die Besichtigung erst nach Bezahlung durch einen Dritten durchzuführen, sollte man also ins Grübeln kommen, denn für den Vermieter selbst könnten sich aus einem verschickten Schlüssel Folgeprobleme ergeben. Hier lohnt es sich, sich selbst die Frage zu stellen: „Würde ich das als Vermieter genauso tun?“. Falls die Antwort „Nein“, lautet, sollte man lieber weitersuchen.
2 Kautionsvorschuss
Das vermeintliche Versenden des Schlüssels durch den Betrüger ist oft mit der Bitte gekoppelt, die Kaution bereits im Voraus zu überweisen. Jedoch gilt hier Vorsicht! Die Kaution muss weder vor, noch bei Vertragsabschluss beim Vermieter vorliegen. Das deutsche Mietrecht bestimmt beispielsweise, dass erst bei Mietbeginn – also am ersten offiziellen Tag des Mietverhältnisses – die Kaution fällig wird, diese jedoch auch in Raten gezahlt werden kann. Somit ist niemand dazu verpflichtet die Kaution direkt oder im Voraus zu bezahlen, vor allem nicht, wenn die Wohnung niemals besichtigt wurde oder besichtigt werden kann. Selbst wenn die Kaution als Vorschuss über Air BnB gezahlt wird, ist das Geld im Zweifel weg, noch bevor ein Fuß in die Wohnung gesetzt werden kann.
3 Zahlungen außerhalb der Plattform oder auf ein ausländisches Konto
Wird die Kaution nicht über die Plattform verlangt, sondern über ein separates Konto, ist Vorsicht geboten. Dies ist insbesondere der Fall, wenn die Zahlung über ein ausländisches Konto – gar über das Konto eines Drittlandes – getätigt werden soll, in dem der vermeintliche Vermieter nicht niedergelassen ist. Die Verfolgung des Geldes ist so schwer nachvollziehbar, ein etwaiges Zurückholen fast unmöglich.
4 Phishing Mails und Websites
Ein Betrug kann sehr banal, aber auch sehr aufwendig gestaltet sein. Mitunter bauen die Betrüger E-Mail-Adressen oder gar ganze Websites nach, um dem Gegenüber Seriosität und Vertrauen vorzugaukeln. Sobald eine E-Mail-Adresse von der üblichen Adresse der jeweiligen Seite abweicht oder Unregelmäßigkeiten auf weitergeleiteten Websites auftreten, sollte lieber nochmals recherchiert werden oder der Support der jeweiligen Seite kontaktiert werden, bevor Zahlungen oder Dokumente versendet werden.
5 Druck aufbauen
Viele Betrüger üben Druck auf die Interessenten aus, spielen mit der Angst, die ein jeder bei der Wohnungssuche heimsucht: Viele Interessenten, wenig Zeit – und wer dringend eine passable Wohnung sucht, wird hier direkt am Nerv getroffen. In der Tat, die Wohnungssuche ist in den meisten Städten eine sehr schnelllebige und nervenaufreibende Angelegenheit. Dennoch sollten niemals vorschnell Überweisungen getätigt werden. Der Vermieter hat in der Regel alle Zeit der Welt sich Interessenten auszusuchen und macht von diesem Vorteil in der Regel auch Gebrauch. Druck aufzubauen kann demnach ein Indiz für schnelles Geld sein, und ebenfalls ein Indiz lieber die Finger von der Wohnung zu lassen.
6 Aber was tun, wenn das Geld bereits überwiesen wurde?
Wenn du das Geld bereits überwiesen hast und der Inserierende wie vom Erdboden verschluckt ist, gilt es so schnell wie möglich folgendes zu tun:
- Anzeige bei der Polizei erstatten.
- Überweisung bei der örtlichen Bank zurückziehen, sofern es noch nicht zu spät ist.
- Inserat melden.
- Plattformsupport kontaktieren.
Mit etwas Glück bekommst du dann dein Geld zurück, auch wenn das selten der Fall ist. Schließlich gilt: Traumhafte Wohnungen sind selten, weshalb man bei einem besonders günstigen Angebot doppelt und dreifach sicherstellen sollte, dass die Wohnung und der Vermieter existieren! Die neusten Videos rund um Betrugsmaschen findest du u.a. bei InvestScience auf TikTok.