1 Grundlegendes zum Zahlen im Ausland
Ob es für den Urlaub, eine Geschäftsreise oder zum Besuch der Familie geht, viele von uns überschreiten gelegentlich die Ländergrenzen, reisen sogar auf andere Kontinente. Eine Sache darf dabei nicht fehlen: Geld. Aber so einfach zum Automaten laufen oder mit Karte bezahlen geht oftmals nicht und kann mit hohen Kosten verbunden sein. Wir zeigen dir, auf was du bei deiner Reise achten musst und wo du gegebenenfalls sparen kannst.
Es gilt grundsätzlich zwischen Reisen innerhalb und außerhalb der Europäischen Union zu unterscheiden. Zudem müssen auch die verschiedenen Zahlweisen betrachtet werden, wobei die populärsten Bezahlarten die Bar- und die Kartenzahlung sind. In vielen Ländern ist es jedoch auch möglich mit Reisechecks zu bezahlen.
2 Nur Bares ist Wahres? – Bargeldzahlung im Ausland
Grundsätzlich ist es immer vorteilhaft, wenn man bereits mit einem kleinen Barbetrag der jeweiligen Landeswährung im Geldbeutel einreist. In den Ländern, die Teil der Währungsunion sind, ist dies kein Problem. Hier sollte man noch im Heimatland Bargeld abheben, um mögliche Abhebungsgebühren im Zielland zu vermeiden. Vorsicht gilt es bei der Höhe walten zu lassen: Ab einer Summe von 10.000 Euro muss der Betrag beim Zoll angemeldet werden. Dies gilt auch für die Einführung von Reiseschecks, Aktien und anderen Wertpapieren.
Schwieriger gestaltet es sich, wenn man eine fremde Währung benötigt. Einerseits kann man bereits vor der Reise bei der eigenen Hausbank einen gewissen Betrag der fremden Währung anfordern, dies ist jedoch aus zwei Gründen nicht unbedingt immer zu empfehlen: Einerseits ist dies mit einem organisatorischen Aufwand verbunden, da viele Banken dafür Vorlaufzeit benötigen. Andererseits solltest du auch die anfallenden Kosten evaluieren, die entweder bei der Bank selbst anfallen oder im Wechselkurs bereits enthalten sind. Unter Umständen ist es dann günstiger, sich im Zielland das Bargeld zu beschaffen.
Wenn du im Ausland Bargeld in einer fremden Währung erhalten möchtest, solltest du dich über den tagesaktuellen Wechselkurs informieren und den Kurs der Wechselstuben und Geldautomaten damit vergleichen. Oftmals haben Wechselstuben am Flughafen einen schlechteren Kurs als solche in der Innenstadt, vor allem solche, die etwas abgelegener von stark touristischen Orte liegen.
3 Kartenzahlung im Ausland: Schnell und einfach, aber auch günstig?
Wer jedoch keinen prall gefüllten Geldbeutel mit sich herumtragen möchte, kann in den allermeisten Ländern auf Kartenzahlung setzen. Die Bezahlung mit Giro- und Kreditkarte an Automaten, Kassen und in Restaurants sollte jedoch vorher durchdacht werden. Denn sowohl Giro- als auch Kreditkarten haben bei der Bezahlung im Ausland ihre Besonderheiten.
Das Bezahlen mit Girokarte, also mit denjenigen Karten, die das Maestro bzw. das V-Pay Logo tragen, ist im EU-Ausland grundsätzlich problemlos möglich. In vielen Ländern wird die Kartenzahlung, der Barzahlung auch deutlich vorgezogen. Girokarten werden jedoch außerhalb der EU nicht immer akzeptiert, insbesondere die V-Pay Karten. Hierzu solltest du dich vor der Reise informieren, falls du planst, nur mir der Girokarte bezahlen zu wollen.
Kreditkarten sind in der Regel in allen Ländern ein gängiges Zahlungsmittel. Hier solltest du nur darauf achten, dass es manchmal mit sogenannten Debitkarten, bei denen keine gesonderte Abrechnung erfolgt, sondern das Geld direkt vom Konto abgebucht wird, zu Akzeptanzschwierigkeiten in Hotels oder bei Mietwägen kommen kann. Die klassischen Kreditkarten sind in dieser Hinsicht sicherer.
Beim Bezahlen sollte jedoch vor allem nach (versteckten) Gebühren Ausschau gehalten werden. Gebühren werden einerseits vom Kartenbetreiber erhoben, als auch meistens von den Geldautomaten, an denen man Bargeld abhebt, sowie grundsätzlich beim Bezahlen unter fremder Währung. Hier sollte sich der Preis- und Leistungskatalog der eigenen Bank angesehen werden. Bei den verschiedenen Kartenarten fallen diese Gebühren zumeist unterschiedlich aus, grundsätzlich setzen sich die Gebühren jedoch folgendermaßen zusammen:
- Abhebegebühren: Bei der Abhebung von Bargeld, berechnen viele Banken eine Abhebegebühr. Diese fällt bei Giro- und Kreditkarten meist unterschiedlich aus, und kann bei – zumeist bei bestimmten Beträgen – auch wegfallen. Hier lohnt es sich die Kartenanbieter zu vergleichen und sich die günstigste Lösung auszuwählen. Ob es sich um eine feste Gebühr, einen Prozentsatz oder eine Mischform handelt, ist ebenfalls im Leistungsverzeichnis zu finden und sollte auch verglichen werden. Ein guter Tipp ist es auch, sich nach Partnerbaken umzusehen, dann keine oder geringere Gebühren erheben.
- Fremdwährungsgebühr: Viele Kreditkartenbetreiber berechnen dir bei der Zahlung in einer anderen Währung eine sogenannte Fremdwährungsgebühr. Diese wird als Prozentsatz des Betrags, den du bezahlst oder abhebst, berechnet. Bei Zahlungen im EU-Ausland gibt es so eine Gebühr für „ausländischen“ Euro nicht.
- Wechselkurs: Wichtig ist auch die Beachtung des Wechselkurses. Welchen Kurs deine Bank verwendet, ist im Leistungsverzeichnis deiner Bank nachzulesen. Die Verwendung des Devisenkurses ist für dich als Verbraucher am unvorteilhaftesten.
Falls die Karten während des Urlaubs gestohlen werden oder verloren gehen, solltest du die Karten direkt sperren lassen, damit niemand damit sein Unwesen treiben kann.
4 Dynamic Currency Conversion – Kostenfalle automatische Währungsumrechnung
Wenn du im Ausland bezahlst, dann am besten immer in der jeweiligen Währung. In deiner Heimatwährung zu bezahlen, kann für dich nämlich einen großen Verlust bedeuten.
Oftmals wird angeboten, den Betrag zu einem fixen Preis in Euro bezahlen zu können – sowohl bei Geldautomaten als auch bei Kartenlesegeräten oder ähnlichem. Diese sogenannte Dynamic Currency Conversion (zu Deutsch: „dynamische Währungsumrechnung“) ist jedoch eine versteckte Kostenfalle, hier sollte Vorsicht geboten werden!
Die Sofortumrechnung in Euro zu einem festen Umtausch- oder Wechselkurs ist oftmals mit einer hohen Gebühr zugunsten des Betreibers gekoppelt. Diese Gebühr schlägt sich jedoch erst bei der Abrechnung auf dem Konto nieder, wo es dann bereits zu spät ist. In der Landeswährung zu bezahlen ist somit immer vorteilhafter, da diese zum tagesaktuellen Wechselkurs umgerechnet wird.
Mit diesen Tipps im Reisgepäck ist dir ein schöner Urlaub gewiss, denn Geld regiert die Welt – egal wo du bist und wie du bezahlst!