1. MSCI World – Investieren in die ganze Welt – Wie ist der MSCI World aufgebaut?
Der MSCI World enthält nur große und mittelgroße Unternehmen aus Staaten, die der Indexanbieter MSCI als entwickelte Industrieländer einstuft. Schwellenländer wie China und Brasilien werden den Schwellenländern zugerechnet und können beispielsweise über einen Emerging Markets ETF bespart werden.
Folgende 23 Länder rechnet MSCI zu den Industrieländern:
Amerika: Kanada, Vereinigte Staaten
Europa: Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Großbritannien, Irland, Italien, Niederlande, Norwegen, Österreich, Portugal, Schweden, Schweiz, Spanien
Naher Osten: Israel
Asien/Pazifik: Australien, Hongkong, Japan, Neuseeland, Singapur
Wegen ihres hohen Anteils an der weltweiten Marktkapitalisierung sind die Vereinigten Staaten das mit Abstand wichtigste Land im Index mit einem Anteil von rund 67 %. Mit deutlich geringeren Anteilen folgen Japan (7 %), Großbritannien (4 %), Frankreich (3 %) und Kanada (3 %). Deutschland ist mit 55 Unternehmen (2,8 %) im Index vertreten. Wegen seiner starken Abhängigkeit vom US-Markt gilt der MSCI World zur amerikanischen Börsenhandels-Zeit (ab 15.30 Uhr MEZ) als besonders aussagekräftig.
Jede Aktiengesellschaft im Index wird gemäß dem von MSCI und Standard & Poor’s entwickelten Global Industry Classification Standard (GICS) nach ihrer Hauptgeschäftstätigkeit einem von 11 Sektoren zugeordnet:
Informationstechnologie 23 %
Finanzen 13 %
Gesundheitswesen 13 %
Nicht-Basis-Konsumgüter 12 %
Industrieunternehmen 10 %
Kommunikationsdienstleistungen 9 %
Basis-Konsumgüter 7 %
Roh- und Grundstoffe 4 %
Energie 3 %
Versorgungsunternehmen 3 %
Immobilien 3 %
Jede Aktiengesellschaft im Index wird gemäß dem von MSCI und Standard & Poor’s entwickelten Global Industry Classification Standard (GICS) nach ihrer Hauptgeschäftstätigkeit einem von 11 Sektoren zugeordnet:
Für diese Sektoren werden jeweils auch eigene Sektoren-Indizes berechnet.
Das Gewicht der zehn größten Einzelwerte beträgt etwa 18 %. Zu ihnen zählen Apple, Microsoft, Amazon und Alphabet mit Gewichtungen zwischen 2 % und 4,5 %.
2. Wie hat sich der MSCI World historisch entwickelt?
Wichtige Meilensteine des MSCI World:
20. Jahrhundert
Der MSCI World startete am 31. Dezember 1969 mit einem Basiswert von 100 Punkten. Bis zum 11. Januar 1973 stieg er auf 134,81 Punkte.
Während der Ölkrise von 1973 und der weltweiten Rezession von 1974 sank der MSCI World um 45,7 Prozent auf sein Allzeittief von 73,15 Punkten, das er am 10. Dezember 1974 erreichte. Danach stieg er bis zum 27. August 1987 um 577,9 Prozent und beendete den Handel auf einem neuen, vorläufigen Höchststand von 495,87 Punkten.
Am Montag, dem 19. Oktober 1987, ereignete sich in den USA der Schwarze Montag. (Hyperlink zum schwarzen Montag). Der Dow Jones Industrial Average (hier Hyperlink zum Dow Jones Index) brach um 22,6 Prozent ein. Bis zum 26. Oktober 1987 war der MSCI World um 23,7 Prozent auf einen Stand von 378,35 Punkten gesunken.
In den folgenden Jahren markierte der Index zahlreiche Rekordstände. Bis zum 27. März 2000 stieg der MSCI World auf einen neuen, vorläufigen Höchststand von 1.448,76 Punkten. Damit hatte er seit dem 26. Oktober 1987 um 282,9 Prozent zugelegt.
21. Jahrhundert
Nach dem Platzen der Spekulationsblase im Technologiesektor (Dotcom-Blase) und infolge der Anschläge des 11. September 2001 fiel der Weltindex bis zum 12. März 2003 auf 710,79 Punkte. Das war ein Rückgang gegenüber dem vorläufigen Höchststand im März 2000 um 50,9 Prozent. Ab dem Frühjahr 2003 erholte sich der MSCI World wieder.
Am 24. Januar 2007 beendete er den Handel mit 1.505,98 Punkten erstmals über der Marke von 1.500 Punkten.
Im Verlauf der internationalen Finanzkrise, die im Sommer 2007 in der US-Immobilienkrise ihren Ursprung hatte, begann der Index wieder zu sinken. Seinen Tiefststand erreichte der Index am 9. März 2009, als er den Handel mit 688,64 Punkten beendete. Damit war er seit dem 31. Oktober 2007 um 59,1 Prozent zurückgegangen. Es war der größte Rückgang in der Geschichte des MSCI World.
Ab dem Frühjahr 2009 stieg der Index wieder, bis zum 29. April 2011 um 101,6 Prozent auf einen Schlussstand von 1.388,62 Punkten. In den folgenden Jahren konnte der MSCI World weiter stark an Wert gewinnen und markierte am 4. Januar 2022 ein neues Allzeithoch von 3.248,12 Punkten. Aktuell (Stand Anfang Juni 2022) steht der MSCI World bei ca. 2.700 Punkten.
Die Quelle zu diesem Abschnitt findest du HIER.
3. Vor -und Nachteile des MSCI World:
Um in den MSCI World zu investieren, kannst du Exchange Traded Funds (ETFs) nutzen. ETFs sind Fonds, die automatisiert Indizes nachbilden. ETFs haben eine deutlich geringere Kostenstruktur als Fonds mit einem Fondsmanager. Sparpläne mit einer regelmäßigen monatlichen Anlage gibt es bereits ab 1€ (z.B. HIER).
Ein klarer Vorteil eines Investments in den MSCI World ist die Vermeidung des “Home Bias”. Mehr zum Thema Home Bias findest du auch in diesem Interview von InvestScience:
Der Begriff Home Bias bezeichnet die Tendenz von Investoren, Geldanlagen auf dem Heimatmarkt überproportional zu gewichten.
Mit einem MSCI World ETF investiert man stark diversifiziert und kann diesen Home Bias Effekt effizient vermeiden.
Die breite Diversifikation in über 1.600 Unternehmen schützt den MSCI World andererseits nicht vor Schwankungen.
Gerade in den Krisenjahren 2001-2003 sowie 2008/2009 waren die Kursrückgänge besonders stark. Dadurch, dass der MSCI World „nur“ 23 Industrieländer abbildet und NICHT die gesamte Weltwirtschaft, bedarf es für eine weltweite Streuung eine Kombination mit einem Schwellenländer-ETF. Eine gute Alternative wäre auch der MSCI ALL Country World Index oder als kostengünstiger Indexfonds der Arero Weltfonds.